Schwuler Fußballer rausgeworfen
Eine hohe Welle der Empörung rollt durch die französische Presse, nachdem ein Amateur-Fußballverein einen schwulen Spieler aus dem Team geworden hatte - offenbar aufgrund seiner Homosexualität.
Seit 14 Jahren im Klub
Mit 14 Jahren ist er dem Verein beigetreten, mit 28 wird er aus dem Team katapultiert: Yoann Lemaire heißt der Mann, der derzeit Funk, Fernsehen und Print beschäftigt. Im November letzten Jahres veröffentlichte er sein Buch mit dem Titel "Je suis le seul joueur de foot homo, enfin j'étais…" ("Ich bin der einzige schwule Fußballer Frankreichs, also ich war es..."). Was folgte, war nicht nur ein rapide ansteigender Bekanntheitsgrad, sondern auch Beschimpfungen und Mobbing durch seine Mitspieler.
Nach einer kurzen Auszeit mochte der Vereinspräsident des "FC Chooz" Fréderic Coquet den Spieler nun nicht mehr im Team wissen: "Es war eine Entscheidung für das Wohl aller", ist auf der Website des Klubs zu lesen. "Toleranz darf nicht einseitig sein." Schützen wolle man nicht nur den Spieler, sondern auch seine Team-Kameraden.
Nur schlechte Form?
Die Schwulen-Organisation "Paris Foot Gay" hat deshalb beim Nationalverband "FPF" die Bestrafung des "FC Chooz" gefordert. Der Vereinspräsident weist die Vorwürfe jedoch zurück: "Der wahre Grund für den Ausschluss Lemaires war seine schlechte Form und die Konflikte, die er provoziert hat", erklärte Coquet gegenüber der französischen Zeitung "20 minutes". "Es ist peinlich von ihm, dass er gesagt hat, ich wäre der Provokateur", ärgert sich der Abwehrspieler in einem Interview mit der Zeitung "Le Monde". "Das ist eine Lüge".
Via Facebook bekommt der 28-Jährige mächtig Mut zugesprochen - über 1.000 "Freunde" beklatschen regelmäßig dessen Statusmeldungen. Und einen neuen Verein hat der Mann auch bereits: "Union Sportive 2 Vireux" freut sich über den motivierten Team-Neuling.
Das könnte dich auch interessieren
