Kultur
   13 Jahre
Foto: Columbia Pictures

Kino: Anonymus

Roland Emmerich ist einer der ganz wenigen offen schwul lebenden Hollywoodregisseure und politisch engagiert. Emmerich hat dem Legacy Projekt zur Bewahrung lesbischer und schwuler Filme 150.000 Dollar gespendet und sich unter anderem für die Homo-Ehe engagiert. The Day After Tomorrow verstand er als sein persönliches Engagement für die Umwelt. Und er wird noch vor 2012 die Welt erneut erschüttern. Denn mit Anonymus wird er ein für allemal allen klarmachen, dass der berühmteste Autor aller Zeiten mutmaßlich nicht Shakespeare war, sondern von diesem nur veröffentlicht wurde.

Machtkämpfe und Intrigen

Emmerich präsentiert furios und plausibel die aktuellste Theorie, dass der Urheber der Shakespeare-Werke eigentlich der exzentrische Earl of Oxford war (faszinierend und sexy dargestellt von Rhys Ifans als älterer und Jamie Campbell Bower als junger Edward de Vere) - und damit laut weiterer wissenschaftlicher Spekulationen mutmaßlicher Geliebter und möglicherweise sogar Sohn von Königin Elisabeth I. (Vanessa Redgrave). Auch die filmische Interpretation von Königin Elisabeth I. ist damit so interessant wie die prinzipiellen Fragen von gesellschaftlichen Vorstellungen, Machtkämpfen und Intrigen, die im Zentrum dieses politischen Thrillers stehen.

Die aktuellen Bilder aus Syrien und Jemen drängen sich auf, wenn Emmerich zeigt, dass bereits vor über 500 Jahren unbewaffnete Demonstranten erschossen wurden, weil die Macht des Wortes von den Mächtigen gefürchtet wurde. Anonymus ist Emmerichs Statement, dass Kunst immer politisch ist. Kommerz aber auch.
Wir gratulieren zum Kinostart an Emmerichs Geburtstag, dem 10. November.


Ab 10.11., Anonymus. D 2011. Regie Roland Emmerich. Mit Rhys Ifans, Sebastian Armesto, Vanessa Redgrave, David Thewlis u. a.

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