Kultur
   11 Jahre
Foto: DCM Filmverleih

Matt Damon liebt Michael Douglas

Über diesen Film wurde schon so viel geschrieben, dass man ihn nun endlich sehen will: „Liberace“ (im Original: „Behind The Candelabra“) mit Michael Douglas als Starpianist Liberace und Matt Damon als seinem jungen Lover fand in Amerika keinen Verleih, weil der Film zu schwul ist (inqueery berichtete). Er lief dann beim Bezahlsender HBO und sorgte dort für eine der besten Quoten aller Zeiten; außerdem bekam er kürzlich auch den Emmy als bester TV-Film. In Deutschland kommt die Geschichte natürlich ins Kino

Im Sommer 1977 lernt der junge schwule Scott über einen Freund den extravaganten Entertainer Liberace kennen, der mit seinen Pianoshows die Massen verzaubert. Schnell fasst der Star Vertrauen zu dem ehrlichen Provinzler und macht ihn nicht nur zu seinem Assistenten, sondern auch zu seinem Lover und überhäuft ihn mit Geschenken. Scott muss sich anpassen an das Leben in Luxus und Glamour, an die langen Pelzmäntel und den teuren Schmuck. Dabei muss die Affäre streng geheim bleiben, denn der Pianist ist ungeoutet und hat bereits mehrere Prozesse gegen Medien gewonnen, die etwas über sein Schwulsein geschrieben haben. Doch im Laufe der Jahre entstehen neben den großen Gefühlen auch Heimlichkeiten und Eifersucht…

Steven Soderbergh hat einen tollen Film gedreht, in dem einfach alles stimmt: die Geschichte, die beiden erstklassig aufgelegten Hauptdarsteller und die letzten Musikarrangements des 2012 gestorbenen Marvin Hamlisch. Gelungen ist auch die Ausstattung von der 70er-Jahre-Bar mit Schnäuzertypen und Tom-of-Finland-Postern über die Las-Vegas-Bühne bis hin zu Liberaces prunkvoll eingerichteter Villa. Ein besonderes Lob hat die Maske verdient, die es nicht nur schafft, Matt Damon um zwanzig Jahre jünger aussehen zu lassen, sondern die auf herrliche Art das Vorher und Nachher von Schönheitsoperationen darstellt. Als Chirurg sorgt dabei Rob Lowe mit einem Gesicht, als sei er selbst sein bester Kunde, für Lacher. Vor allem aber schafft es Soderbergh, das eigentlich schwierige Ende des Films (Liberace starb bekanntlich an den Folgen von Aids) zu einem wunderbar überraschenden Höhepunkt zu machen.

Als Vorgeschmack gibt es hier den Trailer.

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