Gesellschaft
   14 Jahre

Endlich Gewissheit

Seit Freitagabend bereits ist Nikolai Alekseev wieder auf freiem Fuß. Seine Odyssee schildert er jetzt in seinem Blog. Mit Hilfe eines rudimentären Übersetzungstools für Russisch versuchen wir, die Geschehnisse zusammenzufassen.

Wilde Spekulationen

Am Mittwochabend wird Alekseev am Moskauer Flughafen verhaftet (inqueery.de berichtete). Wilde Spekulationen, falsche Fährten und endlose Diskussionen um den Aufenthaltsort und das Wohlbefinden des 32-jährigen Aktivisten werden im Internet losgetreten.

Zusammenfassung des Blogeintrags

Nach der ungewöhnlich schnellen Zoll-, Pass- und Flugsicherheitskontrolle am Moskauer Flughafen wird Alekseev im internationalen Bereich des Flughafens vom Leiter der Flugsicherheit Alexander Chaustow aufgehalten. Sein gesamtes Gepäck sowie die Schuhe müsse man erneut überprüfen. Nachdem die Kontrolle nichts ergibt, werden Polizei und Vertreter der gebuchten Fluggesellschaft "Swiss Air Lines" herbeigerufen.

Der Mitarbeiter von "Swiss Air Line" erklärt Alekseev, man habe sein Gepäck bereits wieder aus dem Flugzeug zurückgebracht. Völlig unklar, aus welchen Gründen er nun festgehalten wird und was weiter mit ihm geschehen werde, führt man den Organisator des Moskauer CSDs in ein Zimmer innerhalb des Flughafens. Das Gepäck wird durchwühlt, der Laptop konfisziert. "Meine Einwände, dass ich mich in der internationalen Zone des Flughafens befände und hier das internationale Recht gelte, wurden lediglich mit einem Schmunzeln quittiert", erzählt Alekseev, der nach 2 1/2 Stunden Warterei ohne weitere Erklärung abgeführt wird.

Wichtiger Anruf

Alekseev gelingt es, einen kurzen Anruf unter anderem an die russische Nachrichtenagentur "Interfax" zu tätigen, um von seiner Verhaftung zu erzählen. Auf inoffiziellen Wegen durch "schwarze Gänge" führt man ihn ohne Einreiseverfahren (den Stempeln in seinem Pass zufolge befindet er sich nicht mehr in Russland) aus dem Flughafen heraus. "Ich war bereit zu schreien, dass ich entführt werde, aber sie haben mich durch Bereiche gelotst, wo keine Menschenseele war."

Nach zwei Stunden Autofahrt aus Moskau heraus wird er in ein Gebäude gebracht. Seine Handys musste er ausschalten, aber "durch mein iPad wurde mir die Lage klarer. Ich war in der Stadt Kaschira. Hätte ich das Gerät nicht gehabt, so hätte ich nichts über meinen Aufenthaltsort erfahren können. Danke, Apple!"

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