Gesellschaft
   12 Jahre
Foto: Kristina Schäfer

Schwule Manager geben Preis an Telekom

Die Deutsche Telekom AG und die Landeshauptstadt München haben in diesem Jahr den Max-Spohr-Preis erhalten, der alle zwei Jahre vom Völklinger Kreis, dem Bundesverband der schwulen Führungskräfte, verliehen wird. Mit dem Preis werden Arbeitgeber ausgezeichnet für ihr herausragendes Diversity-Management und vorbildliche Förderung von homo-, bi- und transsexuellen Mitarbeitern. Bisher hatten nur Unternehmen den Preis bekommen, mit München wurde zum ersten Mal ein öffentlicher Arbeitgeber ausgezeichnet.

Klaus-Peter Müller, Aufsichtsratsvorsitzender der Commerzbank, wies in seiner Rede auf den Mehrwert von Diversity hin: „Unternehmerischer Erfolg basiert auch auf der Vielfalt der Mitarbeiter. Erst wenn unterschiedliche Talente, verschiedenste Erfahrungen und vielfältige Weltzugänge zusammenkommen, entstehen Lösungen, die ein Unternehmen auf offenen und wechselhaften Märkten bestehen lassen.“

Zu den bisherigen Preisträgern des Max-Spohr-Preises gehören Ford, die Deutsche Bank, die Deutsche Bahn, Volkswagen Financial Services, SAP, IBM und die Commerzbank. Max Spohr war ein (heterosexueller) Verleger, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Werke von Magnus Hirschfeld und seinem Institut veröffentlichte, damals also bereits Diversity praktizierte.

Im Vorfeld der Verleihung wurde eine Studie bekannt, nach der zwar immer mehr Arbeitgeber mittlerweile in einigen Bereichen Diversity praktizieren, wobei aber gerade die sexuelle Orientierung häufig vernachlässigt wird. Eine Vergleichsstudie von Ungleich Besser Diversity Consulting ergab, dass nur 6% der untersuchten Firmen LGBT im Geschäftsbericht erwähnen und nur 22% im Nachhaltigkeitsbericht. Gegenüber den vorangegangenen Untersuchungen haben sich diese Zahlen sogar verschlechtert. Geschäftsführer Michael Stuber verwies darauf, dass demgegenüber die Wirtschaftlichkeitsforschung längst festgestellt habe, dass homosexuelle Mitarbeiter/innen in einer offenen und wertschätzenden Unternehmenskultur deutlich zufriedener und leistungsfähiger seien.

 

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