Köln
   12 Jahre

Interview: Dirk Bach

Parallel zur Verleihung des Goldenen rik bereitete er sich gerade aufs Sternchen-Quälen im RTL-Dschungel vor. Fast hätten wir vergessen, wenigstens im Nachhinein unserem Nachbarn Dirk Bach seinen wohl verdienten Torso als „Promi des Jahres 2011“ zukommen zu lassen. Seinen Redaktionsbesuch in der Norbertstraße nutzte Torsten Bless gleich zum ausführlichen Plausch mit dem Kölner Schauspieler und Moderator, der am 23. April 51 Jahre alt wird.

Was bedeutet dir so eine Auszeichnung wie der Goldene rik?

Preise finde ich immer nett, zumindest fast jeden. Und einen schwulen Preis finde ich ganz besonders schön. Ich hatte ja starke Konkurrenz, mit David Berger, Ralf König und Jo Weil, der ja ganz entzückend ist. Allerdings weiß ich nicht so ganz, was einen „Promi des Jahres“ auszeichnet … ?

Kann ich dir sagen: Bei der Nominierung hat die Redaktion dein großes Herz für die Aids-Arbeit in Köln herausgestellt. Was hat dich dazu bewogen, dich dafür zu engagieren?

Ich bin ja mit Hella von Sinnen dabei, seit die schwulen Lederwirte in der Kölner Altstadt Mitte der 80er Jahre die ersten Benefize veranstaltet haben. Die Arbeit ist im Laufe der vielen Jahre gewachsen und damit auch das Engagement. Wir haben versucht, über die vielen Sachen, die ich produziert habe, Gelder auf die Beine zu stellen. Letztes Jahr habe ich gemeinsam mit Sonja (Zietlow, die Co-Moderatorin von „Ich bin ein Star, holt mich hier raus“, die Red.) bei „Rettet die Million“ 150.000 Euro für das Lebenshaus erspielt, in diesem Jahr sind wir als Paar bei einer Promi-Ausgabe von „Wer wird Millionär“ dabei. Um da eine gewisse Kontinuität herzustellen, kam irgendwann vor zehn Jahren die Idee mit „Cover Me“ auf (ein jährliches Konzert, bei der Promis Cover-Versionen ihrer Lieblingssongs singen, die Red.). Das ist nicht nur als Benefiz gedacht, sondern auch als Beitrag für die Menschen, die die Krankheit haben, als Dankeschön für die Menschen, die das ganze Jahr über Einsatz zeigen.

Was macht das Besondere vonCover Meaus, dass du nach zehn Jahren immer noch mit so sichtbarer Begeisterung auf der Bühne stehst?

Das ist ja eine richtige Familie geworden, ein Kreis von Menschen, die seit Anbeginn dabei sind. „Cover Me“ bringt nicht nur Geld ein, die Veranstaltung hat auch eine Wirkung auf die Menschen, die als Gäste zu uns kommen und sich danach auf einmal engagieren wollen. Da gibt es zum Beispiel Leute aus dem Finanzsektor, die sich jetzt mal Gedanken über ein neues Modell zur Geldbeschaffung für bestimmte Projekte machen wollen. „Cover Me“ bewegt etwas, auf vielen verschiedenen Ebenen.

Knappe drei Jahrzehnte Engagement ist eine lange Zeit, warum bist du all die Zeit am Ball geblieben?

Die Krankheit hat sich ja in Wellen entwickelt, hat sich immer wieder verändert, mit neuen Medikamenten und Therapien auch zum Guten. Aids gerät jetzt so langsam ins Vergessen, aber es ist halt nicht vorbei. Auch mit der Berliner Aids-Hilfe stehe ich in Kontakt und bekomme dadurch einen Eindruck, wie die Arbeit bei denen ist, da ist ja durch die Nähe zu Osteuropa noch einiges anders. Da kann noch einiges auf uns zukommen.

Das könnte dich auch interessieren
 
Schön, dass Du hier bist
Bitte melde Dich an, um diese Funktion nutzen zu können!

Passwort vergessen?

Noch kein Mitglied? Registrieren

Anmelden