Interview: Dirk Bach
Ramona Leiss hat in diesem Jahr am australischen Lagerfeuer Lanzen für lesbische Lebensweisen gebrochen …
… ja, die war leider so früh weg. Die hätte noch so schöne Dinge über schwul-lesbisches Leben gesagt, hatte sie jedenfalls schwer vor. Ich hätte sie gerne noch ein bisschen behalten, aber sie hat dann die Menschen am Bildschirm doch zu sehr genervt.
Sechs Staffeln hast du schon hinter dir, was macht für dich den Reiz aus, dir immer noch geballte heterosexuelle Lebensweisen anzutun?
(lacht) Es gibt ja nicht nur solche, mit Ramona gab es jetzt eine bewusste Lesbe, ich hoffe, das werden wir weiterhin sehen. Wir hatten in den letzten Jahren ein paar gute, kräftige homosexuelle Menschen wie zum Beispiel Ross (Antony, Dschungelkönig 2008, die Red.). Das Faszinierende am Dschungelcamp ist, dass du da mit Menschen konfrontiert wirst, die du aus anderen Zusammenhängen kennst und sich jetzt in einem neuen sozialen Gefüge behaupten müssen.
TV-Serien wie „Der kleine Mönch“ oder der preisgekrönte „Lukas“ sind schon eine Weile her, vermisst du das manchmal?
Das Drehen sicher, da passiert wirklich gerade unheimlich wenig. Aber dafür bin ich ja im Theater, da komme ich her und das macht mir viel Freude. Bis Ende April bin ich noch bei „Kein Pardon“ in Düsseldorf, und nach dem Sommer mache ich „Kleiner König Dezember“ bei Dieter Hallervorden im Berliner Schlossparktheater, zusammen mit einem homosexuellen Kollegen. Das trifft sich dann doch wieder fein.
„Kein Pardon“, die Adaption des gleichnamigen Hape-Kerkeling-Films, ist nicht dein erstes Musical, was genau macht den Reiz an solchen Produktionen aus?
Ich glaube, Schauspieler möchten immer singen, immer Rockstars sein, das können wir meistens nicht erreichen, und dann ist Musical die einzige Chance für uns, Musik zu machen.
Schwulen wird ja eine Affinität zum Musical nachgesagt. Damit hat es bei dir nichts zu tun?
(flüstert fast) Heißt es doch, ja. Ich befürchte, ein bisschen kann das wahr sein, wir sind da sehr viele …
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