Kultur
   10 Jahre
Foto: Pandastorm Pictures

Lesbische Dreiecksbeziehung in Brasilien

Die New Yorker Dichterin Elizabeth Bishop steckt in der Schaffenskrise und reist – auf der Suche nach neuen Inspirationen – in den 1950er Jahren zu ihrer College-Freundin Mary nach Brasilien. Diese lebt mit der selbstbewussten und wohlhabenden Architektin Lota de Macedo Soares zusammen. Schon bald verlieben sich die beiden gegensätzlichen Frauen ineinander. Eine Dreiecksbeziehung entsteht, als Mary das großzügige Anwesen von Lota nicht verlassen möchte. Um Mary über den Trennungsschmerz hinweg zu helfen, kauft die resolute Architektin ihrer Verflossenen kurzerhand ein Kind von einer armen Familie, das fortan gemeinsam mit den drei Frauen auf dem paradiesischem Grundstück in der Nähe von Rio de Janeiro lebt.

Der Gedichtband „North & South - A Cold Spring“ verhilft Bishop 1956 zum renommierten Pulitzer Preis, sie wird von den Kritikern gefeiert, doch die Autorin, die sich selbst als einsamsten Menschen der Welt bezeichnet, verfällt mehr und mehr ihrer Alkoholabhängigkeit.

Dass die bislang kaum bekannte Liebesgeschichte zwischen einer der einflussreichsten Lyrikerinnen des 20. Jahrhunderts und der Architektin des Flamengo Parks in Rio, der heute zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört, einem breiteren Kinopublikum bekannt wird, ist ein wichtiges Verdienst des Regisseurs. Beeindruckende Kulissen und die detailgetreue Ausstattung lassen die 1950er und 1960er Jahre wieder lebendig werden, als die beiden Frauen fernab der Großstadt ihre Liebe relativ frei ausleben können. Die politischen Umbrüche jener Zeit werden nur angerissen, im Mittelpunkt steht die – mal glückliche, mal destruktive – Beziehung der beiden Frauen zueinander und vermittelt dem Zuschauer ein Bild von zwei faszinierenden Frauenpersönlichkeiten.

Den Trailer gibt es hier.

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