Neu im Kino: Parada
Der schwule Aktivist Mirko (Goran Jevtic) möchte in Belgrad eine Gay Pride Parade organisieren. Während sein Vorhaben von Nationalisten und Neo-Nazis gleichermaßen torpediert wird, hilft ihm ausgerechnet der homophobe Kriegsveteran und Chef einer Sicherheitsfirma Limun (Nikola Kojo) dabei, die Parade auf die Beine zu stellen. Beide reisen schließlich gemeinsam in einem pinkfarbenen Mini durch das ehemalige Jugoslawien, um Lumins alte Weggefährten aus Kriegszeiten zum Schutz der Parade zu engagieren.
Was im Film leichtfüßig und parodistisch erzählt wird, hat den bitteren Hintergrund, dass im Jahr 2010 die bislang letzte Gay Pride Parade in der serbischen Hauptstadt stattfand. Diese musste von einem Großaufgebot von Polizisten beschützt werden, die sich im Anschluss an die Parade stundenlange Straßenschlachten mit 6000 Gegendemonstranten lieferten.
Regisseur Dragojevic äußerte daher im Interview mit SPIEGEL-Online, es sei seine „Bürgerpflicht“ gewesen, den Film zu drehen: „Ich wollte möglichst vielen Leuten zeigen, wie die Mehrheitsgesellschaft Minderheiten behandelt, und das ist mir gelungen. Ich glaube fest daran, dass man mit Kunst die Einstellungen der Menschen verändern kann“.
Beim serbischen Publikum hat der Film bereits Rekordbesuche verzeichnet und wurde darüber hinaus bei der diesjährigen Berlinale mit dem Publikumspreis geehrt.
Kinostart: 13.09.2012
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