Gesellschaft
   13 Jahre
Foto: Erzbistum Köln

Alte Kamellen von Kardinal Meisner

"Warum unterstützt die Kirche nicht alle Menschen in ihrem Leben Erfüllung zu erfahren? Und zur Erfüllung gehört nun mal auch die partnerschaftliche Liebe", fragte Jörg Diederichs den Kardinal auf der Website des Erzbistums. Vor seiner Abreise in den Sommerurlaub postete der Erzbischof am 6. Juli noch eine Antwort. Wir dokumentieren sie im vollen Wortlaut.

"Kirche wendet sich gegen bestimmte Verhaltensweisen"

"Sehr geehrter Herr Diederichs,

über die Haltung der katholischen Kirche zur Homosexualität ist viel Halbwissen und auch viel Falsches in Umlauf. Zu den unabdingbaren Voraussetzungen für einen sachlichen und konstruktiven Dialog über dieses Thema zählt daher zunächst eine wichtige Unterscheidung, die viel zu oft unter den Tisch fällt: Die Kirche wendet sich nicht gegen bestimmte Personen oder Gruppierungen, sondern ausschließlich gegen bestimmte Verhaltensweisen. Wer homosexuelle Menschen diskriminiert, verlässt damit den Boden der katholischen Überzeugung. Der Katholische Katechismus mahnt unmissverständlich: 'Man hüte sich, sie in irgend einer Weise ungerecht zurückzusetzen' (n. 2358).

"Homosexuelle Handlungen nicht in Ordnung"

Zu homosexuellen Praktiken sagt der Katechismus, 'dass die homosexuellen Handlungen in sich nicht in Ordnung sind' (n. 2357). Und diese Ansicht ist nicht einfach ein Werturteil der Kirche, sondern lässt sich auch schlüssig begründen.

Die Kirche schöpft ihre ethischen Normen sowohl aus der Offenbarung, das heißt aus der Bibel, als auch aus der deutenden und wertenden Beobachtung der Welt – dem 'Naturrecht'. Sie stellt fest, dass es eine gegenseitige Hinordnung und Ergänzung der Geschlechter gibt, die nicht nur in leiblicher, sondern auch in seelischer Hinsicht besteht. Diese findet ihr letztes und höchstes Ziel im Weiterschenken des Lebens. Folgerichtig lautet auch die Argumentation des Katechismus gegen homosexuelle Praktiken: ‚Sie verstoßen gegen das natürliche Gesetz, denn die Weitergabe des Lebens bleibt beim Geschlechtsakt ausgeschlossen. Sie entspringen nicht einer wahren affektiven und geschlechtlichen Ergänzungsbedürftigkeit’ (n. 2357). Diese gegenseitige Hinordnung von Mann und Frau ist uns unabhängig vom jeweils subjektiven Gefühl objektiv vorgegeben.

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