Gesellschaft
   10 Jahre
Foto: laforme/ Photocase

Mehr Infektionen durch Dating-Apps

Männer, die sich ihre Sexpartner über eine App suchen, haben ein höheres Risiko, sich mit bestimmten Geschlechtskrankheiten zu infizieren, als Männer, die andere Wege nutzen. Die Wahrscheinlichkeit für einen Tripper liegt um 23% und bei Chlamydien sogar um 35% höher. Keinen Unterschied gibt es dagegen bei Syphilis und HIV. Dies hat eine Studie in Los Angeles ergeben.

Für die Untersuchung des L.A. Gay and Lesbian Centers wurden insgesamt 7184 schwule und bisexuelle Männer auf sexuell übertragbare Krankheiten (STD) getestet und gleichzeitig zu ihrem Sozialverhalten befragt. Dabei ergab sich kein Unterschied zwischen denjenigen, die jemand aus der Bar oder aus der Disco abschleppen, und denen, die eine normale Dating-Website benutzen. Nur die Nutzer von Dating-Apps zeigten deutlich erhöhte Werte.

Diesen Unterschied erklären die Forscher mit der Tatsache, dass eine App wie Grindr auf dem Prinzip basiert, Personen in der Nähe aufzulisten, so dass es häufiger und schneller zu einem Date und damit auch zu Sex kommt. Daraus ergebe sich auch ein Verstärkungseffekt: Die App führe gerade die Infizierten wieder zu neuen Kontakten zusammen.

Studienleiter Matthew R. Beyer schlägt nun vor, neue Techniken zu entwickeln, um genau diese Zielgruppe bei der Prävention und der Bewerbung von kostenlosen Gesundheitstests zu erreichen: „Die Technologie erlaubt neue Wege für schnellen Sex, Präventionsprogramme müssen nun dieselben Wege nutzen.“ In Amerika gibt es bereits eine App namens Hula, mit der man Orte für einen STD-Test finden und die Ergebnisse mit möglichen Sexpartnern teilen kann.

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