Leben im Käfig
Das Licht geht aus in dem liebevoll gestalteten Saal, an dessen Seiten sich türkis-goldene Säulen die Wände entlang bis zur Decke hochziehen. Der Zuschauer hört eine Frau toben und fluchen und schimpfen und merkt schnell, dass es sich bei ihrem Gegenüber um einen Mann handeln muss.
Am Vorabend ihrer Hochzeit muss Heike (gespielt von Heike Feist) feststellen, dass ihr zukünftiger Gatte in seinen Planungen wohl einiges durcheinandergebracht hat: Die Hochzeitsgesellschaft wurde einen Tag zu früh eingeladen, sitzt nun in Heikes unordentlichem Wohnzimmer und hat zu allem Übel auch noch die Auseinandersetzungen mit ihrem zukünftigen Gatten Tom hautnah miterlebt.
Hervorragende schauspielerische Leistung
Von Anfang an hat Heike die Lacher auf ihrer Seite, versteht sie es doch auf humorvolle Weise, das Publikum mit in das Geschehen einzubeziehen. Insbesondere ihre Mimik, ebenso wie die Darstellung des hin und hergerissenen weiblichen Gemüts untermauern Feists schauspielerisches Talent. Die Zeit, die es braucht, eine kleine technische Panne zu beheben, nutzt sie für ihre Lieblingswitze und improvisiert gekonnt über das Malheur hinweg: "Ein nackter Mann und ein Elefant treffen sich. Da fragt ihn der Elefant: Was, und durch das kleine Ding bekommen Sie Luft?"
Im Wechsel total cool beziehungsweise äußerst neurotisch erklärt Cavewoman Heike den Hochzeitsgästen die Schöpfungsgeschichte neu, mimt den männlichen Sexualakt äußerst plastisch und erklärt mit Engelsgeduld vornehmlich dem männlichen Zuschauer die unergründlichen Tiefen weiblicher Logik.
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