Hetera im Landesvorstand der LSU
Große Überraschung bei der Mitgliederversammlung der nordrhein-westfälischen LSU (Lesben und Schwule in der Union) in Essen: Die frühere Landtagspräsidentin Regina van Dinther (54) wurde zur stellvertretenden Landesvorsitzenden gewählt. Ist die unkonventionelle Politikerin etwa lesbisch geworden? Keineswegs – die Ehefrau und Mutter bleibt bei ihrer Familie, möchte aber ein Zeichen setzen, dass ihre Partei bei der Gleichstellung von Schwulen und Lesben umdenken sollte. Die 54-Jährige, die derzeit Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion für Frauen, Gleichstellung und Emanzipation ist, war bereits bei der Bundesversammlung im Herbst in Düsseldorf nach ihrem Grußwort spontan Mitglied der LSU geworden. Damals erklärte sie: „Ich möchte damit zeigen, dass auch heterosexuelle Mitglieder für die Anliegen der Lesben und Schwulen eintreten sollen. Nachahmung ist empfehlenswert.“
Die LSU-Mitglieder wählten auch einen neuen Landesvorsitzenden: Sven Sprenger (40) aus Essen folgt dem zurückgetretenen Manuel Hase nach. Weiterer Stellvertreter wurde Jan Woestmann (34), Landesschatzmeister ist nun der stellvertretende Bundesvorsitzende Thomas Mehlkopf (49), beide aus Essen. Beisitzer sind Uwe Bruchhausen aus Odenthal, Norman Krayer aus Engelskirchen und Henning Niemann aus Königswinter.
Der neue Landesvorstand sieht seine Hauptaufgabe darin, die Anliegen der Schwulen und Lesben in die eigene Partei zu tragen und dort für die völlige Gleichstellung der eingetragenen Lebenspartnerschaft mit der Ehe zu werben, was die CDU bisher ablehnt. Am Erfolg dieser Arbeit hängt nicht zuletzt auch die Akzeptanz der Partei und der LSU in der Community.
Unser Foto zeigt v.l.n.r.: Jan Woestmann, Henning Niemann, Regina van Dinther, Sven Sprenger, Thomas Mehlkopf, Uwe Bruchhausen, Alexander Vogt (Bundesvorsitzender LSU) und Norman Krayer.