Köln
   13 Jahre
Foto: Viktor Vahlefeld & Volker Glasow

HIV III: Michael Schuhmacher

So mit 26 oder 27 hörte Michael Schuhmacher das erste Mal von Aids. Damals, das muss 1985 gewesen sein, engagierte er sich im Bonner Schwulen- und Lesbenzentrum. "Jetzt kommt die Seuche aus Amerika, haben wir erfahren." Wolfgang Köthemann, heute HIV-Schwerpunktarzt in Köln, bot damals die ersten Tests auf HTLV3 (so hieß das HI-Virus damals noch) an.

25 Jahre Aidshilfe-Jobs

Wochen später erfuhren die Zentrumsaktiven, dass sich auch in ihren Reihen bereits der eine oder andere Positive befand. "Aber niemand sprach darüber, das ging im Zentrum wohl offensichtlich nicht", erinnert sich Michael. "So haben wir die Aidshilfe Bonn gegründet." Erst wurde die Arbeit rein ehrenamtlich geleistet, dann kamen zwei ABM-Stellen dazu, eine für die Prävention, die andere für die Administration. "Da ich von Beruf Bankkaufmann bin, habe ich mich um die Verwaltungsstelle beworben."

Seit 25 Jahren arbeitet Michael nun ununterbrochen in Aidshilfen, seit 16 Jahren als Geschäftsführer der Kölner Beratungsstelle, "immer noch gern", wie er betont. Unter dem Dach der Beethovenstraße 1 versammeln sich der gut situierte Schwule neben dem Hartz-IV-Empfänger, der "Junkie" neben der heterosexuellen Frau, sehr unterschiedliche Gruppen also, die im "normalen Leben" nicht immer viele Berührungspunkte haben. Das führt schon mal zu Konflikten. "Die These 'Das Virus hält alles zusammen' würde ich nicht bestätigen", sagt denn auch Michael. "Was sie gemeinsam haben, ist die Bedrohung, doch sie kommen alle mit einem anderen Anliegen zu uns. Es ist immer wieder ein Kunststück, die verschiedenen Interessen mit Respekt voreinander zusammenzuhalten."

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